Unsere Sprechzeiten:

Jetzt fang ich an! Angebote mit Familien gemeinsam gestalten

Fachveranstaltung am 06. März 2025 im Jagdschloss Glienicke

Am 06. März 2025 fand die Fachveranstaltung „Jetzt fang ich an! Angebote mit Familien gemeinsam gestalten“ statt. Die Fachveranstaltung war eine Kooperation des Projektes Familienzentren stärken! in Trägerschaft von Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. und gefördert durch die Auridis Stiftung mit dem Sozialpädagogischen Fortbildungsinstitut Berlin-Brandenburg (SFBB), dem Amt für kirchliche Dienste der Evangelischen Landeskirche (EKBO) | Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienbildung Landesarbeitskreis Berlin-Brandenburg e.V. (eaf LAK Berlin-Brandenburg e.V.), dem Familienbeirat Brandenburg, dem Landesprogramm Kiez-Kita – Bildungschancen eröffnen, der Servicestelle für Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern, dem Familienzentrum am Mehrgenerationenhaus Luckenwalde in Trägerschaft des Diakonischen Werks Teltow-Fläming e.V., dem Familienzentrum am Nauener Platz in Trägerschaft der Stiftung SPI und dem Familienzentrum Zukunftshaus Wedding in Trägerschaft der Paul Gerhardt Stift Soziales gGmbH.

Im Fokus stand die Frage, wie partizipative Ansätze Fachkräften helfen, Familien besser zu erreichen und passgenaue Angebote zu entwickeln. Neben theoretischen Impulsen zu Beteiligungsverfahren bot die Veranstaltung praxisnahe Methoden und Raum für Austausch, um Partizipation in der täglichen Arbeit gezielt zu stärken.

Impuls zu Partizipation und Beteiligungsverfahren

Prof. Dr. Sarah Häseler – Vorsitzende des Familienbeirats Brandenburg

Den Auftakt machte Prof. Dr. Sarah Häseler. Sie ist Professorin an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen in Berlin und eine der beiden Vorsitzenden des Familienbeirates Brandenburg. In ihrem interaktiven Vortrag gab sie spannende Einblicke in die Forschung und beleuchtete die Bedeutung von Partizipation. Dabei stellte sie die Frage, ob Partizipation immer gleich Partizipation ist – oder sein muss – und veranschaulichte dies anhand der Partizipationspyramide. Zudem zeigte sie sowohl Potenziale als auch Herausforderungen von Partizipation und Beteiligungsverfahren auf und gab wertvolle Impulse, um Partizipation zu gestalten.

Die Präsentation zum Impuls finden Sie hier:

Weiterführende Literatur finden Sie hier:

Praxisimpuls und Vertiefung - Zielgruppenorientierte Handlung, Erfahrungen aus der Väterarbeit

Manuela Naso und Torsten Nassall – Familienzentrum am Nauener Platz

Anschließend folgte ein praxisorientierter Impuls von Manuela Naso, Koordinatorin des Familienzentrums am Nauener Platz in Berlin-Mitte und Torsten Nassall, der verschiedene Papa-Kind-Angebote und Väterkreise in Berliner Familienzentren leitet.
Manuela Naso stellte in einer Flipchart-Präsentation ihre Erfahrungen aus der Arbeit im Familienzentrum vor. Am Beispiel Alleinerziehender zeigte sie auf, welche Formate – von begleiteten Angeboten bis hin zu selbstorganisierten Gruppen – für diese Zielgruppe geeignet sind. Zudem verwies sie auf das Programm „wir2 – Bindungstraining für Alleinerziehende“.
Torsten Nassall ergänzte den Impuls mit einem Beitrag zur Entstehung von Papa-Kind-Angeboten in Berlin-Wedding und stellte ein praktisches Beispiel vor: das Papa-Kind-Kochen.

Die Präsentation zum Impuls finden Sie hier:

Weitere Informationen finden Sie hier:

Praxisorientierter Teil

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es dann in einen praxisorientierten Teil mit verschiedenen Workshops, die praktische Ansätze und wertvolle Impulse für die gemeinsame Gestaltung von Angeboten mit Familien vermittelten.

Workshops

Familien im Sozialraum unterstützen: Erkunden und vernetzen

Moderation: Antje Klambt, Studienleitung Familienbildung und Gemeinwesen im Amt für kirchliche Dienste der Evangelischen Landeskirche (EKBO) | Evangelische Aktionsgemeinschaft für Familienbildung Landesarbeitskreis Berlin-Brandenburg e.V. (eaf LAK Berlin-Brandenburg e.V.) mit den thematischen Schwerpunkten: Arbeit mit Familien, Familienbildung, Sozialraum, Prävention, Vernetzung in Berlin und Brandenburg. Sie ist Pädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Bildungsreferentin und Mediatorin sowie Theaterpädagogin.

Im Mittelpunkt dieses Workshops stand die Frage, wie eine effektive Kooperation gestaltet und die Bedarfe im Sozialraum einer Einrichtung erfasst werden können. Die Teilnehmenden tauschten sich über Good-Practice-Beispiele aus und teilten ihre Erfahrungen. Zudem lernten sie drei praxisorientierte Methoden kennen, um Vernetzung als Bereicherung zu erleben: das Community Mapping, die Netzwerkkarte und die kreative Ortserkundung. Diese Ansätze bieten wertvolle Werkzeuge, um vorhandene Strukturen sichtbar zu machen, neue Verbindungen zu knüpfen und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln.

Die Arbeitsblätter zum Workshop finden Sie hier:

Die Ergebnisse finden Sie hier:

Die Methode Photovoice und Impulse zur Kinderpartizipation

Moderation: Hanna Stoppel arbeitet seit 2017 bei Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. und ist Projektmitarbeiterin im Landesprogramm Kiez-Kita. Seit 2023 ist sie als zertifizierte Multiplikatorin für das Konzept „Die Kinderstube der Demokratie“ in Brandenburger Kindertagesstätten unterwegs und unterstützt Einrichtungen bei der Planung von Beteiligungsverfahren und Klärung der Kinderrechte.

In diesem Workshop begaben sich die Teilnehmenden auf eine Erkundungstour rund um das SFBB und erprobten dabei praktisch die Methode Photovoice. Der Fokus lag auf der Perspektive von Kindern: Gemeinsam wurden Fragestellungen entwickelt, die es ermöglichen, Kinder partizipativ in Kita, Hort oder Familienzentrum einzubeziehen. Darüber hinaus wurden weitere niedrigschwellige Methoden vorgestellt, um Kinder an Entscheidungsprozessen zu beteiligen und ihre Sichtweisen sichtbar zu machen. Getreu dem Motto „Manchmal beginnt ein neuer Weg nicht damit, Neues zu entdecken, sondern damit, Altbekanntes mit ganz anderen Augen zu sehen“ wurde die Umgebung mit frischem Blick erkundet – stets mit der Handykamera in der Hand.

Die Präsentation mit allen Ergebnissen finden Sie hier:

Familien stärken, Väter einbinden: Optionen im Alltag

Moderation: Manuela Naso, Koordinatorin des Familienzentrums am Nauener Platz in Berlin Mitte. In ihrer Arbeit mit Kindern und Familien richtet sie ihren Fokus auf Impulse im Bereich der Kulturellen Bildung und Beteiligung von Eltern unterschiedlicher kulturellen Herkunft und Familienformen.
Torsten Nassall leitet verschiedene Papa-Kind-Angebote und Väterkreise in Familienzentren in Berlin. Er ist Systemischer Coach, Theaterpädagoge und Atem-Therapeut. Er begleitet Männer in Einzel-Coachings, Gruppen und Retreats.

Dieser Workshop widmete sich der Frage, wie die Beteiligung von Vätern in der Familienförderung gelingen kann und welche Voraussetzungen dafür nötig sind. Im Rahmen eines Best-Practice-Austauschs teilten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen und diskutierten über bewährte Ansätze. Zudem wurden praxisnahe Methoden und Ideen gesammelt, um Väter gezielt in die Arbeit von Einrichtungen einzubinden. Der Workshop richtete sich an Fachkräfte, die ihre Praxis reflektieren und weiterentwickeln möchten.

Die Ergebnisse finden Sie hier:

Stadtteilspaziergang

Moderation: Dr. Iris Schiek ist langjährig Projektleitung bei Gesundheit Berlin Brandenburg e.V., zudem freie Dozentin, Therapeutin, Supervisorin und Heilpraktikerin.

Der Workshop widmete sich der Methode Stadtteilspaziergang, die dazu dient, Orte, Siedlungen und öffentliche Räume aus der Perspektive verschiedener Zielgruppen – wie Kinder, Jugendliche oder andere Gemeinschaften – zu erforschen. Basierend auf einer Idee von Norbert Ortmann bietet dieses Format vielfältige Einsatzmöglichkeiten: von informellen Austauschtreffen über partizipative Planungsprozesse bis hin zu Aktionen im öffentlichen Raum. Dabei können unterschiedlichste Handlungsfelder im Fokus stehen, darunter Wohnen, Wohnumfeld, Spielräume, Lernorte oder Vernetzungsstrukturen. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick in die Methode und hatten die Gelegenheit, sie praktisch auszuprobieren und eine mögliche Vorgehensweise zu erproben.

Die Präsentation mit allen Ergebnissen finden Sie hier:

Gruppendiskussionen in partizipativen Projekten

Moderation: Mirjam Brademann ist Dipl.-Psychologin. Sie leitet seit 6 Jahren ein Familienzentrum an einem Mehrgenerationenhaus und hat inzwischen die Programmbegleitung aller Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern im Land Brandenburg inne.

Dieser Workshop beleuchtete die Methode der Gruppendiskussion in partizipativen Projekten, wie sie beispielsweise in Familienzentren eingesetzt wird, um Wissen, Einstellungen und Meinungen zu erfassen. Die Teilnehmenden erhielten einen Einblick, wie eine Gruppendiskussion geplant, moderiert und inhaltlich ausgerichtet werden kann – idealerweise bereits im Vorfeld partizipativ mitgestaltet. Zudem wurden zentrale Fragen diskutiert: Wie lässt sich die Methode partizipativ gestalten? Was heißt es, die Gruppendiskussion zu moderieren? Worauf sollte besonders geachtet werden? Gemeinsam wurden die Rahmenbedingungen für den Einsatz der Methode erarbeitet, darunter Zeitaufwand, Personal, Material und weitere Ressourcen.

Die Präsentation mit allen Ergebnissen finden Sie hier:

Zum Abschluss vielen Dank

  • an das SFBB im Jagdschloss Glienicke als Gastgeber,
  • an die Auridis Stiftung und das SFBB für die Finanzierung der Veranstaltung,
  • an die Vorbereitungsgruppe unter Beteiligung von SFBB, EKBO, eaf, dem Familienbeirat, dem Landesprogramm Kiez-Kita, der Servicestelle Familienzentren an Mehrgenerationenhäusern, dem Familienzentrum am Mehrgenerationenhaus Luckenwalde, dem Familienzentrum am Nauener Platz und dem Familienzentrum Zukunftshaus Wedding
  • und an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Fragen, aktiven Beiträge und ihr tagtägliches Engagement für die Familien im Land Brandenburg!